Besichtigungsroute

Die touristische Besichtigungsroute der Flaschar-Grube hat mehr als 400 m zugänglich gemachte Gänge, mehrere Förderkammern und eine im 20 m hohen Verbindungsschornstein installierte Kletterabteilung zu bieten. Kurz hinter dem durch ein Eichentor abgesichertes Portal befindet sich ein kleiner Altar mit der Statue der heiligen Barbara. Hier entlang traten die Bergleute unter Tage und baten die hl. Barbara um Schutz. Der Grubengang führt uns durch eine kleine Kammer, in der wir uns in einem Schieferlager wiederfinden, das unter einem Winkel von 45 °Grad abgelagert ist. In dieser Kammer und nachfolgend auch an weiteren Stellen der Grube können weiße Sinterablagerungen beobachtet werden, die aus den wasserdurchzogenen Rissen im Gestein fließen. Es handelt sich um aufgelöstes Calziumcarbonat aus den Kalzit-Adern. Stellenweise sind auch Ablagerungen in rostiger Farbe zu sehen, was durch die Beimischung von Limonit (Eisenoxid) bewirkt wird.

Der untere Stock der Grube (Hortensien-Stollen) ist mit einer imposanten ausgebeuteten Kammer abgeschlossen. Das interessanteste Element dieser Kammer ist die freigelegte Stirn einer Falte, die in ihrer Länge die gesamte Kammer durchzieht. Wände und Decke der Kammer kopieren die Biegung der Falte und es bietet sich die interessante Möglichkeit, die Lagerung und Durchfaltung des Schieferlagers zu beobachten. Für Kinder ist eine Mini-Ausstellung über die Schiefer-Bergmännchen vorbereitet, die heimlich unseren Bergleuten helfen.

Ein Adrenalin-Erlebnis erwartet uns beim Bezwingen der Kletterabteilung, die durch 4 mit Schutzkörben versehene schräge Leitern gebildet wird. Jeder Besucher muss hier seine physischen Möglichkeiten abwägen und sich entscheiden, ober er durch die Kletterabteilung weiter geht oder durch den Hortensien-Stollen zurückkehrt.

Der obere Gruben-Stock bietet den Touristen einen Blick auf sorgfältig ausgelegte Stützwende und auch gewölbte Gänge. Hier sind Gänge zu sehen, die in Form gotischer und romanischer Bögen ausgelegt sind.

Die Flaschar-Grube heute

Als Flaschar-Grube wird heute das zweistöckige Bergwerk in der Lokalität Nový Svět (Neue Welt) bei Odry (Odrau) bezeichnet. Der obere Grubenstock, der in den historischen Karten als „štola Johann“ (Johann-Stollen) bezeichnet wird, ist älter und ein großer Teil der ausgebeuteten Kammern ist bereits eingestürzt.

Der untere Grubenstock, der nach Karel Flaschars Gattin „Hortensien-Stollen“ genannt wird, ist in fast unantastbarem Zustand erhalten geblieben. Die Stöcke der Grube sind durch einen 18 Meter langen Lüftungsschacht verbunden.

Die Besichtigungsroute beginnt im Hortensien-Stollen und führt durch eine 200 Meter lange Aufschlussstrecke in die Förderkammer. In dieser Kammer befindet sich eine der größten geologischen Attraktionen der Flaschar-Grube, eine teilweise ausgebeutete Falte. Durch den Schieferabbau ist die Faltenstirn freigelegt worden, die Wände der Kammer kopieren ihre Biegung, wodurch ermöglicht wird, das Gestein nicht nur im Schnitt, sondern auch in Richtung der Biegung der Falte, die sich durch die gesamte Kammer zieht, zu beobachten.

300m

okruh

90min

dobrodružství