Der Lehrpfad Zur Flaschar-Grube (K Flascharovu dolu) ist dem Bergbau, der Forstwirtschaft und weiteren wissenswerten heimatkundlichen Themen des Gebietes der Stadt Odry und Umgebung (Odersko) gewidmet. Auf der ca. 3,5 km langen Strecke werden die Informationen an 15 Stationen präsentiert. Der Pfad durchläuft schönen Wald, bietet Aussichten auf das Mährische Tor (Moravská brána) und das Odrauer Becken (Oderská kotlina), führt durch den Grubenstandort Nový Svět (Neue Welt), in dem sich 7 alte Schiefer-Bergwerke befinden.
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Was man in der Umgebung der Flaschar-Grube alles besuchen kann?
Das historische Bergwerk der Flaschar-Grube stammt von der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, als im Bereich des Niederen Gesenkes (Nízký Jeseník) die Blütezeit der Schieferindustrie am Kulminieren war. Am Ende des 19. Jahrhunderts werden in den Statistiken der schlesischen Industrie 52 tätige Werke angeführt, die sich mit der Gewinnung und Verarbeitung von Schiefer beschäftigt haben. In der Lokalität Nový Svět (Neue Welt) unweit der Stadt Odry (Odrau), in der sich gleichfalls die Flaschar-Grube befindet, werden 7 erloschene Bergwerke erfasst, die sich dem Schieferabbau gewidmet haben.
Der archivalisch belegte Schieferabbau in der Flaschar-Grube kann seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts datiert werden, als der Kaufmann und spätere Steinbruchbesitzer Gustav Mauler nach Odrau gezogen ist. Die weiteren Inhaber der Grundstücke der ehemaligen Schiefergruben - Johann Fadle und Stefan Foltas - stammten aus dem nahegelegenen Dorf Veselí (Wessiedel) und betrieben eine nicht sehr umfangreiche Schieferförderung zu baulichen Zwecken. Der Mangel an finanziellen Mitteln zur Modernisierung der Grube brachte die Inhaber der Grube im Jahre 1898 wohl dazu, die Grube an den Unternehmer Alois Jambor aus Hranice (Mährisch Weißkirchen) zu vermieten. Bald darauf stieg jedoch der bedeutende Investor Dr. jur. Karel Flaschar in das Schiefergeschäft in der Lokalität Nový Svět (Neue Welt) ein, der die Grube kaufte, erweitern und modernisieren ließ. Der ehemalige Grubenbesitzer Johann Fadle wurde von ihm zu seinem Vertreter ernannt.
Als Flaschar-Grube wird heute das zweistöckige Bergwerk in der Lokalität Nový Svět (Neue Welt) bei Odry (Odrau) bezeichnet. Der obere Grubenstock, der in den historischen Karten als „štola Johann“ (Johann-Stollen) bezeichnet wird, ist älter und ein großer Teil der ausgebeuteten Kammern ist bereits eingestürzt.
Der untere Grubenstock, der nach Karel Flaschars Gattin „Hortensien-Stollen“ genannt wird, ist in fast unantastbarem Zustand erhalten geblieben. Die Stöcke der Grube sind durch einen 18 Meter langen Lüftungsschacht verbunden.
Die Besichtigungsroute beginnt im Hortensien-Stollen und führt durch eine 200 Meter lange Aufschlussstrecke in die Förderkammer. In dieser Kammer befindet sich eine der größten geologischen Attraktionen der Flaschar-Grube, eine teilweise ausgebeutete Falte. Durch den Schieferabbau ist die Faltenstirn freigelegt worden, die Wände der Kammer kopieren ihre Biegung, wodurch ermöglicht wird, das Gestein nicht nur im Schnitt, sondern auch in Richtung der Biegung der Falte, die sich durch die gesamte Kammer zieht, zu beobachten.
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